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368 Route 57. BISERTA. Von Tunis

Eine strategische Bahn und eine Landstraße (Omnibus 20 c.) führen
von Oued-Tindja östl. nach (3,5 km) Ferryville (H. de l’Amirauté, H.
de l’Arsenal)
, der nach Jul. Ferry (S. 348) gen. jüngsten Stadt Tunesiens,
mit 3000 Einwohnern, großenteils italien. Arsenal- und Hafenarbeitern,
und weiter nach der (4,5km) kleinen Hafenbucht von Sidi-Abdallah, an
welcher, 15km vom Meere, das 1899-1908 angelegte Marine-Arsenal, mit
fünf großen Trockendocks.

Die Bahn überschreitet den Oued Tindja, den vielfach ge-
wundenen
Abfluß des Ichkeulsees, und umzieht den sumpfigen
Westrand des Bisertasees. 89km Sidi-Ahmed, gegenüber der
Djezira el-Kebira, der größten Insel des Sees.

95 km La Pêcherie, Haltestelle an dem Goulet, dem schmalen
nördl. Seearm, welcher zusammen mit dem neuen Hafenkanal
(S. 369) die Verbindung mit dem Meere vermittelt. An der Baie
Ponty
, der jetzt als Torpedoboothafen benutzten kleinen Neben-
bucht
, liegen hier das Arsenal de la Défense Mobile und der
stolze Admiralspalast (Amirauté).

Durch Olivenwald erreicht man vom Bahnhof südl. in kaum 15 Min.
den Barrage des Pêcheries, die beiden von der Compagnie du Port de
Bizerte (S. 369) angelegten, zusammen ca. 900m l. Fischereidämme neben
der 50m br. Durchfahrt am SW.-Ende des Goulet, wo die zum Laichen
nach dem Meere schwimmenden Fische der beiden Seen in großen Mengen
gefangen und für Tunis und Marseille verpackt werden; der Ertrag
(1900 ca. 595000kg) ist bereits erheblich zurückgegangen.

An der Baie de Sebra, dem erst wenig belebten Binnenhafen
von Biserta, und an dem Artillerie-Arsenal vorüber, dann durch
die neue Südmauer und die Gartenvorstadt Bijouville erreicht man
weiterhin, am Hafenkanal, den Bahnhof von (98km) Biserta.

Biserta. Gasthöfe (vgl. S. 338): *Grand-Hôtel, Place d’Eu-
rope
, in freier Lage unweit des Bahnhofs, 50 Z. zu 3-6, F. 1, G. 3, M. ,
P. 10-12 fr., m. W., Omn. ½ fr.; H. de la Paix, H. de France u. a.
Bahnrestaurant. Droschke: die Fahrt im Einspänner 30 (3 Pers. 40) c.,
Zweisp. 50 (Landauer 75) c., die Stunde Einsp. 1 und , Zweisp.
und 2 fr., ½ Tag (6 St.) 4, 5 und 7 fr., 1 Tag (12 St.) 6, 7, 12 und 14 fr.
Hafenzoll bei der Ankunft zur See 2 fr. 40, Gepäck 1 fr. 20 c.

Biserta, französ. Bizerte, arab. Bent-Zert, Stadt von 17300
Einwohnern (9500 Mohammedaner, 5100 Italiener und Malteser),
starke Festung mit einer Besatzung von 7000 Mann, im Altertum
Hippo Diarrhytus (Zarytus), ist eine der ältesten phönizischen
Pflanzstädte an der tunesischen Küste. Sie liegt am Westrande der
Bisertabucht, zwischen der Hügelkette im NW., die im Dj. Kebir
bis zu 274m ansteigt, und der an Dünen reichen, gleichfalls be-
festigten
ehem. Nehrung des Bisertasees, s.ö. jenseit des Hafenkanals.

Die nach dem Fall Granadas (S. 77) von vielen Moriscos be-
siedelte
, 1535 durch Karl V. auf der Rückfahrt von Tunis (S. 337)
kurze Zeit besetzte, 1785 durch eine venezianische Flotte
großenteils zerstörte Altstadt steigt am Hügelrande zwischen
der verfallenen Kasba und dem ursprünglich gleichfalls von den
Spaniern errichteten Fort d’Espagne an. Der im Altertum un-
bedeutende
alte Hafen, seit dem XVI. Jahrhundert ein beliebter